Das Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät ist ein weiteres „Werkstatt-Schätzchen“ aus der Vergangenheit und wird schon etliche Jahre (seit 2014) nicht mehr produziert.
Tatsächlich konnte ich ein komplett neues Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät (NOS = New Old Stock) erstehen. Ursprünglich wurde dieses Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät laut beiliegendem Lieferschein im Dezember 1997 gekauft.
Sicheres Arbeiten ist mit dem Hegner ZFG 12 – Zinkenfräsgerät jederzeit gegeben, da der rotierende Fräser immer verdeckt ist.
Die Hände sind immer aus dem Fräsbereich und zusätzlich durch eine durchsichtige Plexiglasscheibe geschützt. Sie ist auf das jeweilige Werkstück durch Verschieben einzustellen.
Mit dem Hegner ZFG 12 kann man wiederholgenau Fingerverzinkungen in den meistgebräuchlichen Breiten von 4mm bis 12mm erstellen.
Werkstückbreite und -länge sind beliebig lang wählbar. Man kann Werkstücke bis 20mm Brettstärke (Dicke) fräsen.
Die Zinkentiefe und die Zinkenbreite werden über zwei Mikrometerschrauben eingestellt.
Das Einstellen der Zinkenbreiten ist kinderleicht. Die Zinkenbreite ist abhängig vom verwendeten Fräser. Mit der Skala ist die gewählte Einstellung leicht einstellbar.
Das Fräsen der Fingerverzinkungen ist sehr einfach und akurat. Die Passung ist genau und hat kein Spiel – so wie es sein muss! Eine Nachbearbeitung vor der Verleimung ist meist nicht oder nur minimal notwendig. Die Überstände werden nach der Verleimung verschliffen.
Tips zur Bedienung der Hegner ZFG 12:
- die Schraube für die Fixierung des Fräsmotors nur ein ganz wenig anziehen, da die 43mm Eurohals-Aufnahme aus Grauguß ist. Ist diese Schraube zu fest angezogen, kommt zuviel Druck auf das Lager und läuft heiss.
- Als Fräser sollten Spiralfräser („normale“ Hartmetallfräser gehen auch) verwendet werden.
- Am Hegner ZFG 12 sollte an eine Absaugung (35mm Durchmesser) angeschlossen sein, sonst lagern sich sonst Späne am Tastfinger ab. Dann ist keine saubere Fräsung mehr möglich, die Abstände der Fingerzinken stimmen dann nicht mehr.
- Probestücke fräsen, um festezustellen, ob die Zinken zu locker oder zu stramm sind, dann ggf. mit der Einstellung (+/-) korrigieren.
Für das sichere, einfache, schnelle und genaue Fräsen von Fingerzinken ist das Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät perfekt.
Eine Rarität, die heute und schwer zu bekommen ist – ein echtes „Werkstatt-Schätzchen“.
Für Interessierte habe ich hier die genaue Vorgehensweise beim Zinkenfräsen mit dem Hegner ZFG 12 beschrieben:
Um das Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät schnell und einfach an einer Tischplatte fixieren zu können, wurde eine einfache Holzplatte angefertigt.
Diese Holzplatte wurde am Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät mit Schrauben befestigt.
Das Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät kann man nun schnell und einfach mit zwei Zwingen an einer Tischplatte fixieren.
Den ausgewählten Fräser (hier: 12mm) in den Fräsmotor einspannen.
Anschließend wird die Fräse mit dem 43mm Eurohals in der Aufnahme von unten am Hegner ZFG 12 Zinkenfräsgerät fixiert.
Die Frästiefe wird etwas tiefer als das Werkstück (Stärke /Dicke hier: 18mm Buchenholz) eingestellt und die Fixierschraube angezogen.
Die Fräsebreite / Zinkenbreite gemäß dem gewählten Fräser (hier: 12mm) einstellen und dann die Fixierschraube anziehen. (Probestücke fräsen, ob die Zinken zu locker / zu stramm sind, dann ggf. mit der Einstellung (+/-) korrigieren.)
Eine kleine Markierung mit Bleistift auf den zu verbindenden Brettern zur späteren Orientierung der „Oberseite“ anbringen.
Anschließend wird der Plexiglasschutz eingestellt, indem er an das Werkstück geschoben und fixiert wird. Der Staubstauger wird hinter dem Fräser angeschlossen (nicht abgebildet).
Das erste Werkstück an wird am Tastfinger angelegt. (Beachte: Strichmarkierung am Holz zeigt zum Tastfinger.
Die erste Fräsung wird durchgeführt. Anschließend wird das erste Werkstück an den Tastfinger geschoben (Strichmarkierung beachten).
Die nächsten Fräsungen werden durchgeführt. Das erste Werkstück wird dabei immer wieder am Tastfinger angelegt und wird dabei immer weiter nach rechts geschoben.
So werden alle Zinken am ersten Werkstück durchgefräst. Am zweiten Werkstück werden die Zinken versetzt gefräst, damit die Teile zusammen passen.
Um das Gegenstück passend fräsen zu können, geht man wie folgt vor:
Das nun fertig gefräste Stück wird umgedreht. Nun zeigt die Bleistiftmarkierung „nach links“. Diese Seite wird nun an den Tastfinger angelegt und dient als Referenz für den Versatz der Zinken des zweiten Werkstücks.
Das zweite Werkstück wird mit der Bleistiftmarkierung „nach rechts“ angelegt – Bleistiftmarkierung zu Bleistiftmarkierung.
Nun wird das zweite Werkstück durchgefräst, indem es immer wieder nach rechts an den Tastfinger angelegt wird. So sollte das fertige Ergebnis aussehen.
Die Zinken lassen sich leicht und ohne erheblichen Kraftaufwand ineinander stecken. Gleichzeitig halten Sie von alleine ohne auseinander zu gehen – So ist die Passung ideal und bereit zur Verleimung.
Hier sieht man noch einmal die Bleistiftmarkierungen.
Eine Nachbearbeitung vor der Verleimung ist nicht notwendig. Nach dem Verleimen werden die überstehenden Teile mit der Oberfläche bündig gehobelt oder verschliffen.