Oft muss man Werkstücke spannen. Das geht meist gut in einer Hobelbank oder der Ulmia Kinderhobelbank, aber eben nicht immer. Daher beschloss ich einen Spanntisch mit Oberfräsentisch selbst zu bauen, da mir die angebotenen Kauflösungen nicht zugesagt haben und mir zu teuer (für die Leistung / Qualität) waren.

Ziel war es, jedes Werkstück ohne Einschränkungen auf dem Werktisch, oder auch über dessen Ränder hinaus, spannen zu können. Ebenso sollte Spannen der Werkstücken von oben und der Seite möglich sein.
Die Lösung war eine Tischplatte mit Lochmuster und eingelassenen, angepassten M8-T-Nutschienen (bzw. M8-C-Schienen) zu konstruieren.

Bei der Planung am PC war mir mein Schwager eine große Hilfe, hier konnte ich wieder einmal sein geniales „Konstruktionsgehirn“ anzapfen. So wurde eine Zeichnung erstellt, ein Plan im Maßstab 1:1 gedruckt, um die Bohrlöcher mit einem Anstecher durchzustechen und die Bahnen für die M8-T-Nutschienen übertragen zu können.

Auf dem Spanntisch können verschiedene Zwingen verwendet werden, über die Löcher sind die Zwingen frei drehbar, damit ist jeder Punkt auf dem Tisch gut erreichbar, um ein Werkstück gut zu fixieren.

Die Hebelzwingen werden in die M8-T-Nutschienen eingeschoben. Je nach Bedarf verwendet man entsprechend viele Zwingen.

Manchmal benötigt man aber auch eine flächige Spannung, um ein Werkstück an der Oberseite bearbeiten zu können. Eine Zwinge wäre im Weg. Von einem genialen YouTuber habe ich dieses System mit Exzenterspannern nachbauen können.

Mittels den vorgefertigten Spannhilfen aus Multiplex und Buchenrundstäben richtet man alles so ein, dass man durch Anziehen der Exzenterhebel das Werkstück fixiert.

Das ist möglich, da die Spannhilfen unterschiedliche Kantenlängen haben.

Die Spannwirkung ist enorm und entspricht meinen Anforderungen. Nun kann das Werkstück auf der Oberseite bearbeitet werden.

In den Spanntisch eingelassen ist ein Fräsenlift für die Oberfräse. Die Höheneinstellung des Fräsers erfolgt von oben und lässt sich sehr genau einstellen und fixieren.

Auf der Unterseite ist die Oberfräse im Fräsenlift angebracht.

Einen Fräsanschlag habe ich zusätzlich gebaut. So kann das Werkstück sehr präzise am Fräser vorbeigeführt werden.

Er kann direkt auf dem Spanntisch in den M8-T-Nutschienen fixiert werden.
Wird die Spannmöglichkeit nicht benötigt, erhält der Spanntisch eine Schutzplatte aus Kunststoff aufgelegt, natürlich wird auch diese in den M8-T-Nutschienen fixiert.

Im Bau zeitlich aufwändig und auch mit einigen Materialkosten verbunden habe ich genau den Spanntisch gebaut, den ich haben wollte. Es dauert, bis man alle Löcher gebohrt, alle Kanäle für die M8-T-Nutschienen gefräst und alles Schienen auf Gehrung abgesägt, eingepasst und fixiert hat. Auch der Einbau des Fräsenlifts ist mit einiger Zeit bis zur Fertigstellung verbunden.
Mit seiner Vollendung habe ich mir mit diesem einmaligen Spanntisch ein weiteres „Werkstatt-Schätzchen“ erschaffen.